Vom relativ erfolgreichen Abschneiden beim Erstantritt der WASG bei der NRW-Landtagswahl im Mai 2005 sowie dem unmittelbar danach erfolgenden Auftritt von Oskar Lafontaine und Gregor Gysi für ein Zusammengehen von WASG und PDS waren es bis zur vorgezogenen Bundestagswahl im September 2005 nur vier Monate.
Alleine schon wegen dieses ungeheuren Zeitdrucks stieß der gemeinsame Wahlantritt zur Bundestagswahl nur auf begrenzten Widerstand. Dann formierte er sich gegen den Parteibildungs-Prozess aber umso heftiger und dessen Zentrum lag vor allem in NRW:
- Der „Leverkusener Kreis“ gründete sich im Juni 2005 und bekämpfte schon den gemeinsamen Wahlantritt: Dieser Gruppe war jede sozialistische Orientierung zuwider, ihr Ziel war eine reine Sozialstaatspartei. Wirksam wurde der eher rechts orientierte „Leverkusener Kreis“ aber erst im Hufeisen-Bündnis mit dem
- „Netzwerk Linke Opposition“ (NLO): Diese links-radikale Strömung kritisierte die angeblich „bedingungslose“ Fusion und machte „rote Linien“ zu Fusionskriterien, die letztlich ebenfalls auf die Verhinderung der Fusion von WASG und PDS zielten.
- Ähnlich wie das NLO argumentierte auch die „Antikapitalistische Linke“, die zwar die Fusion nicht grundsätzlich in Frage stellen wollte, aber ebenso scharfe „rote Linien“ propagierte.
- Das Gegenstück zu diesen Fusionsgegnern in der WASG war auf PDS-Seite eine Vorläufergruppe des heutigen „Forums demokratischer Sozialismus“, die ebenfalls Bedingungen formulierte, die den Zusammenschluss der beiden Parteien ernsthaft gefährdete.
Als Reaktion auf die Formierung dieser fusions-kritischen bis -feindlichen Strömungen bildete sich dann im August 2006 die Sozialistische Linke, die konsequent für das Vorantreiben des Fusions-Prozesses eintrat.
Auf den WASG-Bundesparteitagen in Ludwigshafen und Geseke 2006 erreichte die Sozialistische Linke die Mehrheit im WASG-Parteivorstand und konnte deutliche Mehrheits-Beschlüsse für die konsequente Fortführung des Fusions-Prozesses erzielen.